Wissenschaftspreis für Max-Planck-Direktorin Elena Conti
Elena Conti, Direktorin am MPI für Biochemie in Martinsried erhält renommierten Aminoff-Preis der Königlichen Schwedischen Akademie der Wissenschaft.
Im Rahmen der Jahresfeier der Königlichen Schwedischen Akademie der Wissenschaft wurde der Gregori-Aminoff-Preis verliehen. Die diesjährigen Preisträger sind die RNA-Forscher:innen Elena Conti, Patrick Cramer und Seth Darst. Conti, Direktorin und Leiterin der Forschungsabteilung „Zelluläre Strukturbiolgie“ am Max-Planck-Institut (MPI) für Biochemie in Martinsried, hat zusammen mit ihren Kollegen vom MPI für Multidisziplinäre Naturwissenschaften in Göttingen und von der Rockefeller Universität in New York, USA, die zellulären Systeme für die RNA-Synthese und den RNA-Abbau untersucht, also die beiden Prozesse, die gemeinsam die Lebensdauer von RNA-Molekülen regeln. RNAs sind zentrale Makromoleküle, die in allen lebenden Organismen und in vielen Viren vorkommen. Contis Arbeit konzentriert sich auf die Qualitätskontrolle und den Abbau der RNA. Sie untersucht wie nicht funktionsfähige RNAs in funktionsfähige Moleküle umgewandelt und später, wenn sie nicht mehr benötigt werden oder defekt sind, abgebaut werden. Dabei lag ihr Fokus auf dem Exosom, einem großen Proteinkomplex, der mehrere dieser Aufgaben erfüllt.
Über die Preisträgerin
Elena Conti studierte Chemie an der Universität Pavia in Italien. 1997 promovierte sie auf dem Gebiet der Proteinkristallografie am Imperial College in London. Nach ihrer Postdoktorandenzeit im Labor von John Kuriyan an der Rockefeller Universität in New York, USA, wurde sie 1999 Gruppenleiterin am Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie, EMBL, in Heidelberg. Dort konzentrierte sie ihr Forschungsinteresse auf die Mechanismen des RNA-Exports in das Zellplasma, sowie die Struktur und Funktion der daran beteiligten molekularen Maschinen. Seither erforscht sie die Aufgaben und den Verbleib der RNA im Zellplasma. 2006 wurde sie Direktorin und wissenschaftliches Mitglied am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried bei München. Hier leitet sie die Abteilung „Zelluläre Strukturbiologie“. Seit 2007 ist sie Honorarprofessorin an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Conti erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter 2008 den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis und 2014 den Louis-Jeantet-Preis für Medizin.
Über den Gregori-Aminoff-Preis
Seit 1979 verleiht die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften den Gregori-Aminoff-Preis. Der jährlich vergebene Preis ehrt herausragende Wissenschaflter:innen für ihre bahnbrechende Forschungserfolge auf dem Gebiet der Kristallografie. Der Preis ist nach dem schwedischen Mineralogen und Künstler Gregori Aminoff (1883-1947) benannt. Im Rahmen der Jahresfeier der Akademie in Stockholm wird der mit insgesamt 80.000 schwedischen Kronen dotiert Preis den Gewinnern überreicht.