Albany Medical Center-Preis für F.-Ulrich Hartl
Proteine, kleinste molekulare Maschinen, übernehmen in jeder einzelnen Zelle eine Vielzahl von Aufgaben. Dafür müssen die anfänglich kettenförmigen Proteine nach ihrer Produktion in spezifische, dreidimensionale Strukturen gefaltet werden. Entgegen der gängigen Ansicht konnten F.-Ulrich Hartl und Arthur L. Horwich in den achtziger Jahren zeigen, dass Proteine sich nicht spontan falten, sondern Proteinfaltungshelfer, sogenannte Chaperone, notwendig sind.
Die Wissenschaftler entdeckten, dass bestimmte Chaperone käfigähnliche „Faltungsmaschinen“ sind. Sie bieten den gerade hergestellten Proteinen eine geschützte Umgebung, die ihnen eine Faltung in ihre funktionelle Form ermöglicht. Fehlgefaltete Proteine sind eine Hauptursache für schwerwiegende neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson. Des Weiteren spielt Proteinfehlfaltung eine entscheidende Rolle beim Altern.
Prof. F.-Ulrich Hartl ist von Hause aus Mediziner und seit 1997 Direktor am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried. Er leitet die Forschungsabteilung „Zelluläre Biochemie“. In den letzten Jahren wurden ihm eine Vielzahl von Wissenschaftspreisen zuerkannt, unter anderem, 2002 der Gottfried Wilhelm Leibniz Preis, 2011 der Albert-Lasker-Preis für grundlagenmedizinische Forschung und 2012 der Shaw-Preis zusammen mit Arthur L. Horwich.